#7 Podiumsgespräch «kinderfrei leben»

In den Jahren 2017 bis 2019 entschieden sich 9.8 Prozent der US-Bevölkerung gegen Kinder (Centers for Disease Control and Prevention, 2021). Im Jahr 2018 hatten 9 Prozent der Schweizer Bevölkerung zwischen 20 und 29 Jahren keinen Kinderwunsch (Bundesamt für Statistik). Gründe für ein kinderfreies Leben sind unterschiedlich wie zum Beispiel wertvolle Aktivitäten, die Spontanität, den Job oder ein gesundes Sexleben nicht aufgeben wollen. Ein weiterer Grund ist der Klimaschutz, den Verena Brunschweiger (2019) in ihrem Buch «Kinderfrei statt kinderlos» ausführlich erläutert. Klimaschutz als Grund kinderfrei zu bleiben, unterstützt auch Roedig (2020, S. 4): pro Person und Jahr könnten in den Industrienationen demnach 58,6 Tonnen CO2-Äquivalente gespart werden; im Vergleich dazu spart ein jährlicher Autoverzicht gerade mal 2,4 Tonnen ein.

Und trotz diesen Fakten werden kinderfrei lebende Personen, vor allem weiblich gelesene Menschen, oft als egoistisch, asozial oder karrieregeil abgebildet. Mit dieser Feststellung befasst sich Daniela Epp in ihrer Bachelorarbeit. Sie untersucht, wie kinderfreie Frauenrollen in US-amerikanischen Fernsehserien dargestellt werden.

Dieses Podiumsgespräch fand im Rahmen ihrer Bachelorarbeit statt und hatte das Ziel, die Ergebnisse dieser Bachelorthesis anfangs kurz zu erläutern und anschliessend das Thema «kinderfrei» von verschiedenen Perspektiven und Sichtweisen zu beleuchten und diskutieren. Zudem soll das Podium mehr Sensibilität für den Entscheid «kinderfrei zu leben», schaffen.

Die Gäste im Gespräch sind:
– Mathias Wirth lebt selbst kinderfrei und spricht über den Einfluss der Kirche in diesem Bereich.
– Petra Hasler berichtet über ihre persönliche Erfahrung als Mutter und darüber, dass sie heutzutage keine Mutter mehr sein würde.
– Sexualtherapeutin Christine Weinand lebt kinderfrei und hat auch in ihrem Alltag mit kinderfreien Personen zu tun.